Deutschland verbietet den deutschsprachigen Dienst von RT – EURACTIV.com

Deutschland verbietet den deutschsprachigen Dienst von RT – EURACTIV.com

Die deutschen Behörden haben am Mittwoch (2. Februar) die Ausstrahlung der deutschsprachigen Fernsehsendung „Russland heute“ verboten, weil ihr die erforderliche Medienlizenz fehlte. EURACTIV Deutschland berichtet.

Russia Today (RT) muss die Ausstrahlung und Ausstrahlung des Fernsehprogramms sofort einstellen, sagte die ZAK, die deutsche Kommission für die Lizenzierung und Aufsicht von Medieninstitutionen.

Russische staatlich finanzierte Medien haben weder eine Lizenz erhalten noch eine beantragt, sagte ZAK in einer Erklärung.

RT Deutschland hat erst am 16. Dezember mit der Ausstrahlung seines Fernsehprogramms begonnen. Bereits am nächsten Tag leitete die zuständige Medienanstalt in Berlin-Brandenburg ein Verfahren gegen den Fernsehsender ein, weil RT keine deutsche Sendelizenz hatte.

RT wird seit Jahren für die Verbreitung falscher Informationen über seine Medienkanäle kritisiert.

Die Medien werden vom russischen Staat mit rund 32 Millionen Euro finanziert, so Anna Belinka, stellvertretende Chefredakteurin von RT, und werden deshalb oft als Sprachrohr des Kreml in Deutschland bezeichnet.

Die Entscheidung basierte jedoch nicht auf der inhaltlichen Ausrichtung von RT.

Stattdessen sei „die vorgelagerte Frage, wer der Sender der Sendung ist und ob er eine Zulassung hat“, sagte Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Aufsichtsbehörde und der Direktorenkonferenz der Behörden Nationale Medien, auch bekannt als DLM, gegenüber der FAZ Zeitung.

RT versucht, daraus ein politisches Thema zu machen. Das Verbot beruhe ausschließlich auf „politischen Gründen“, die nach Angaben des Senders durch „Beschwörung einer falschen Darstellung der Realität“ zustande gekommen seien.

Russischer Einfluss

RT steht seit langem im Fokus der deutschen Behörden.

In seinem Jahresbericht 2020Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat davor gewarnt, dass Russland versuche, über den deutschen Medienstaat „durch die Verbreitung von Propaganda, Desinformation und anderen Einflussnahmeversuchen die deutsche öffentliche Meinung zu seinen Gunsten zu lenken“.

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Auch auf Regierungsebene wurden Bedenken geäußert.

RT sei einer der „Schlüsselakteure in einem komplexen Netzwerk, das Narrative im Auftrag russischer Staatsbehörden verbreitet“, um den „politischen Willensprozess in Deutschland“ zu beeinflussen, sagte die vorherige Regierung im Jahr 2020 als Antwort auf eine Frage der liberalen FDP.

Bereits im September bereitete die Verbreitung von Falschinformationen über RT dem russischen Medienunternehmen Probleme. Damals wurde der YouTube-Kanal von RT wegen der Verbreitung von Fehlinformationen über COVID-19 dauerhaft gesperrt.

Als Reaktion auf die Schließung des YouTube-Kanals nannte RT-Redakteurin Margarita Simonyan die Aktion einen „Medienkrieg“.

Auch das russische Außenministerium intervenierte, dessen Sprecher die Kontoschließung als „beispiellosen Computerangriff“ gegen Russland bezeichnete.

Russland kündigte damals auch Gegenmaßnahmen gegen deutsche Medien und YouTube an. Diese seien „absolut notwendig“, wie das russische Außenministerium in einer Mitteilung betonte.

Ob sich auch Russland diesmal zu Wort meldet und gegen deutsche Medien vorgeht, ist noch nicht bekannt.

Russland kündigt Vergeltungsmaßnahmen für das Verbot von RT YouTube an

Russland droht deutschen Medien und Youtube mit Vergeltungsmaßnahmen, nachdem letztere das Konto des deutschen Ablegers von Russia Today (RT) wegen wiederholter Verstöße gegen EU-Richtlinien zur Desinformation dauerhaft gelöscht haben. EURACTIV Deutschland berichtet.

[Edited by Luca Bertuzzi and Nathalie Weatherald]

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