Deutsches Raumfahrtunternehmen warnt vor „bösartiger“ Weltraumverschwendung

Deutsches Raumfahrtunternehmen warnt vor „bösartiger“ Weltraumverschwendung

Weltraummüll bereitet Satellitenbauern und Raumfahrtunternehmen immer mehr Kopfschmerzen, so das deutsche Raumfahrtunternehmen OHB.

„Das ist ein Problem“, sagte CEO Marco Fuchs von OHB, zu dessen Kerngeschäft Low-Orbit- und geostationäre Satelliten gehören.

Notwendig seien verbindliche Regeln, um sicherzustellen, dass Satelliten nach ihrer Fertigstellung sicher entsorgt werden.

„Die Grundregeln existieren bereits“, sagte Fuchs, Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI). Aber es besteht weiterhin Bedarf an Sanktionen und Überwachung.

Auch „bösartiger“ Weltraummüll sei ein Problem, sagte er. „Wir hatten jetzt den Fall eines absichtlichen russischen Starts. Natürlich ist es katastrophal, wenn man ganze Weltraumbereiche mit Müll verschmutzt, nur um zu zeigen, dass man Satelliten abschießen kann.“

Russland hat kürzlich mit einer Spezialrakete einen unbrauchbaren Spionagesatelliten abgeschossen. Der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, schloss neue Tests grundsätzlich nicht aus.

Weltraummüll ist eine globale Herausforderung, bei der die etwa hundert nationalen Weltraumbehörden sicherstellen müssen, dass bestimmte Regeln eingehalten werden, sagte Fuchs.

Kleine Satelliten könnten zum Beispiel so konstruiert werden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer in der Erdatmosphäre verglühen.

Wissenschaftler schätzen aufgrund von Modellrechnungen, dass sich in der Erdumlaufbahn bereits rund eine Million Teilchen größer als ein Zentimeter und 330 Millionen Teilchen größer als ein Millimeter befinden.

Richtlinien zur Vermeidung von Weltraummüll gibt es schon lange – es braucht aber verbindliche Verträge und nationale Weltraumgesetze, sagte der Astrophysiker Manuel Metz vom DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Eine besondere Gefahr birgt Metz zufolge der sogenannte Kaskadeneffekt: Wenn große, teils mehrere Meter große Schrottstücke mit anderen Objekten kollidieren, können Tausende kleiner Schrottstücke entstehen. Aus diesem Grund sollten größere Objekte nach Möglichkeit zuerst aus der Erdumlaufbahn entfernt werden.

Siehe auch  Deutschland könnte 82 GW Offshore-Wind bei Mitnutzung von Flächen und größeren Anlagen betreiben – Studie

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