Deutsche Bibliothekare haben gerade eine Zeichnung von Albrecht Dürer auf dem Titelblatt eines selten zu Rate gezogenen Buches aus dem 16. Jahrhundert entdeckt

Deutsche Bibliothekare haben gerade eine Zeichnung von Albrecht Dürer auf dem Titelblatt eines selten zu Rate gezogenen Buches aus dem 16. Jahrhundert entdeckt

Seit Jahrhunderten stand ein altes venezianisches Buch in den Regalen einer Bibliothek im Nordwesten Deutschlands, selten betrachtet und nur wegen seines fortgeschrittenen Alters geschätzt. Aber im Inneren des Bandes kann etwas von großem Wert verborgen sein, wie sich herausstellt.

Bei einer aktuellen Bestandsaufnahme fanden Forscher der Oldenburger Staatsbibliothek auf dem Titelblatt des Buches eine kleine Zeichnung, die ihrer Meinung nach von dem deutschen Renaissance-Meister Albrecht Dürer stammt.

Die Illustration misst nur 16,5 x 6 Zentimeter (6,5 x 2,4 Zoll) und zeigt ein Engelchenpaar, das auf fantastischen Meeresbewohnern sitzt. Die Zungen der Kreaturen kreuzen sich zu einem kunstvollen Wappen: das Wappen des berühmten Nürnberger Gelehrten – und Dürer-Bekannten – Willibald Pirckheimer.

Die Bibliothekare der Einrichtung stellten die Zeichnung in dieser Woche im Beisein von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler erstmals der Öffentlichkeit vor.

„Der Fund“, so Thümler in einer Mitteilung, „beweist, dass wir in Niedersachsen außerordentlich erstklassige Sammlungen beherbergen und zeigt, welche unentdeckten Schätze in unseren Bibliotheken schlummern.“ Die Bibliothek fügte hinzu, dass derzeit weitere Forschungen zur Herkunft des Kunstwerks, einschließlich einer vergleichenden Studie mit anderen Dürer-Zeichnungen, im Gange seien.

Das Buch, ein altgriechischer Text aus dem 2. Jahrhundert, wurde 1502 vom venezianischen Drucker Aldus Manutius veröffentlicht und laut a Facebook-Post von Thümler, wurde einige Zeit später von Pirckheimer übernommen.

In seinem Entdeckungsmeldung, wies die Oldenburger Bibliothek darauf hin, dass 1634 14 Bücher mit Dürers Zeichnungen von Pirckheimers Erben verkauft wurden. Nur sechs sind erhalten. Die Experten der Institution schlagen vor, dass ihr griechischer Text der siebte sein könnte.

Das Pirckheimer-Buch gelangte 1791 in die Sammlung der Staatsbibliothek Oldenburg. Es ist einer von 263 Bänden in der Aldinen-Sammlung des Hauses, die weithin als eine der wertvollsten alten Druckwerke Europas gilt.

Siehe auch  Die dunkle Geschichte des luxuriösen Spas G7

Das Buch ist bis zum 16. Juli in der Bibliothek öffentlich zu sehen.

Folgen Artnet-News auf Facebook:


Möchten Sie der Kunstwelt immer einen Schritt voraus sein? Abonnieren Sie unseren Newsletter, um aktuelle Nachrichten, aufschlussreiche Interviews und prägnante Rezensionen zu erhalten, die das Gespräch voranbringen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert