DB und Siemens stellen neues Wasserstoffzug- und Betankungssystem vor

DB und Siemens stellen neues Wasserstoffzug- und Betankungssystem vor

GERMAN Rail (DB) und Siemens Mobility haben am 5. Mai im Rahmen einer Veranstaltung im Krefelder Werk des Herstellers einen neuen Wasserstoffzug und einen mobilen Wasserstoffspeicheranhänger vorgestellt.

Der neue zweiteilige Wasserstoffzug Mireo Plus H mit 160 km/ha hat eine Reichweite von bis zu 800 km, die dreiteilige Variante des Zuges eine Reichweite von 1.000 km. Das Antriebssystem besteht aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle und einer Lithium-Ionen-Batterie. Der Hersteller behauptet, dass der Wasserstoffzug mit einer Nennleistung von 1,7 MW, die eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² bieten kann, eine ähnliche Leistung wie ein gleichwertiger EMU hat.

Die DB präsentierte auf der Veranstaltung auch ein neues mobiles Wasserstoff-Betankungskonzept und die dazugehörige Instandhaltungsstrategie, die laut DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik, Dr. Daniela Gerd tom Markotten, zeigt, dass „wir nicht nur Mobilität, sondern auch Technik können“.

„Gemeinsam mit Siemens und dem neuen Wasserstoffzug schaffen wir ein umfassendes System, das uns einen weiteren Schritt in Richtung Dieselausstieg bringt und eine Ökologisierung der Flotte ermöglicht“, sagt sie.

Grüner Wasserstoff wird im DB-Werkhof Tübingen per Elektrolyse aus Ökostrom aus der Oberleitung hergestellt. Das Wasser wird in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten und nach der Verdichtung in einem mobilen Speicher gelagert, aufbereitet und vor dem Betanken gekühlt. Das mobile System ermögliche es den Partnern, zusätzliche Tests auf nicht elektrifizierten Strecken durchzuführen.

Die Partner fügen hinzu, dass das Wasserstoff-Betankungskonzept eine Leistung bietet, die der eines Dieselsystems entspricht, eine wesentliche Weiterentwicklung für Wasserstoff-Fahrzeuge, um mit Diesel zu konkurrieren. „Dies ist angesichts der engen Taktung des DB-Personennahverkehrs ein besonders wichtiger Faktor“, heißt es in einer Mitteilung der beiden Unternehmen. „Die schnelle Betankung von Wasserstoffzügen wird die Technologie im täglichen Betrieb konkurrenzfähig machen.“

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Schematische Darstellung des für das Projekt H2goesRail entwickelten Konzepts der mobilen Wasserstoffbetankung.

Das Zug- und Betankungskonzept wurde im Rahmen des im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) der Bundesregierung geförderten Projekts H2goesRail entwickelt. Das NIP 2 wird von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordiniert und vom Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) mit 13,74 Millionen Euro gefördert.

Herr Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMDV, sagte, das Projekt unterstütze einen „nahezu klimaneutralen“ Betrieb der Eisenbahn. „Das H2goesRail-Projekt wird nicht nur die Nutzung von Wasserstoff für die Schiene testen, sondern auch die Technologie erheblich voranbringen“, sagte er.

DB und Siemens werden den Mireo Plus H voraussichtlich 2023 in Baden-Württemberg testen, bevor der Fahrgastbetrieb auf der Strecke zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim 2024 beginnt. Der Mireo Plus H wird einen auf dieser Strecke eingesetzten Dieselzug ersetzen. mit ca. 120.000 km planmäßigem Schienenverkehr geplant.

Partner sagen, dass die typische Servicefrequenz und Topographie der Strecke sie für Tests besonders geeignet machen. Durch den Ersatz des Dieselzuges sollen jährlich 330 Tonnen CO₂ eingespart werden. Die Fahrer werden speziell für den Betrieb des Wasserstoffzuges im Fahrgastbetrieb geschult.

Auf der InnoTrans in Berlin im September stellen Siemens und die DB außerdem das Projekt H2goesRail und den Mireo H Plus vor.

„Mit dem Mireo Plus H haben wir die nächste Generation von Wasserstoffzügen entwickelt, die besonders hohe Reichweiten und schnellere Beschleunigung bieten“, sagt Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. „Jeder ausgelieferte Zug kann bis zu 45.000 Tonnen CO einsparen2 über seine 30-jährige Lebensdauer im Vergleich zu entsprechenden Autofahrten.

Michael Peter, CEO von Siemens Mobility (links), Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär des BMDV, und DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik Dr. bei der Veranstaltung in Krefeld.

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