Corona: RKI meldet Test-Probleme; Merkel-Sprecher warnt deutlich
Berlin. Die wichtigsten Nachrichten im Newsblog zur Corona-Krise:
- In Hanau wurde die Demonstration zum Gedenken an den rassistischen Terroranschlag wegen akut steigender Infektionszahlen abgesagt.
- Das RKI hat Brüssel zum Risikogebiet erklärt, vor Reisen dorthin wird gewarnt.
- Die Regierung zeigt sich von der aktuellen Corona-Entwicklung beunruhigt, nächste Woche kommt Angela Merkel mit den Ländern zusammen
- Es könnte weitere Verschärfungen der Länder laut einem Medienbericht geben
- In Spanien spitzt sich die Lage weiter zu: Tausende Corona-Neuinfektionen wurden gemeldet
- Die Clubs in Deutschland sollen mit mehreren Millionen Euro in der Corona-Krise unterstützt werden
- Die Corona-Reproduktionszahl vom Freitag liegt leicht über 1
- In Deutschland gibt es unseren Recherchen zufolge mehr als 231.600 registrierte Corona-Infektionen und mehr als 9260 Todesfälle
- Weltweit wurden mehr als 22,6 Millionen Corona-Infektionen registriert, mehr als 794.000 Menschen starben an der Lungenerkrankung Covid-19 – davon allein mehr als 173.000 in den USA
Wegen der steigenden Fallzahlen in Deutschland wollen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Coronavirus-Pandemie beraten.
Im Fokus des Treffens sollen vor allem die Verbreitung des Virus durch Reiserückkehrer und Familienfeiern stehen. Vor allem private Feiern stehen im Fokus der Länder, von ihnen geht eine besondere Ausbruchsgefahr aus, heißt es.
Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bereits angekündigt, bei weiter ansteigenden Fallzahlen möglicherweise wieder ein Verbot von größeren Feiern einführen – unter anderem auch Karnevalsveranstaltungen.
Zudem soll eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern über die Einführung eines bundweit gültigen Bußgeldes für Maskenverweigerer diskutieren. Bisher handhaben alle Bundesländer das unterschiedlich, in vielen gibt es gar keine Bußgelder.
Unterdessen wurden am Donnerstag Teile von Kroatien zum Corona-Risikogebiet erklärt.
Corona-News-Ticker: Zahl der Neuinfektionen bleibt laut RKI hoch
Das Robert Koch-Institut hat am Freitag 1427 Neuinfektionen gemeldet. Donnerstag hatte das Institut die höchste Zahl an Neuinfektionen seit fast vier Monaten registriert. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen.
Alle aktuellen RKI-Fallzahlen lesen Sie hier:
RKI meldet neue Fallzahlen – und Reproduktionszahl
Freitag 21. August 2020: Hanaus Bürgermeister sagt wegen Corona Demo zum Gedenken an Terroranschlag ab
20.34 Uhr: Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat wegen der akut steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen die für den morgigen Samstag, 22. August, geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar abgesagt.
Zu der Demonstration hatte die «Initiative 19. Februar» unter dem Motto «Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen» aufgerufen, rund 3000 Teilnehmer wurden erwartet.
Auswärtiges Amt warnt auch vor Reisen nach Brüssel
20.17 Uhr: Das Auswärtige Amt hat seine Reisewarnung für Regionen in Belgien nun auf Brüssel ausgeweitet. Grund dafür sind die schnell gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen. Bisher war in Belgien lediglich die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kommt die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu.
Markus Söder fordert mehr Geld für Schulen
19.52 Uhr: CSU-Chef Markus Söder fordert vor dem Treffen der Koalitionsspitzen in Berlin am Dienstag deutlich mehr Anstrengungen des Bundes für die Digitalisierung in den Schulen. Es brauche mehr Geld vom Bund, etwa für Tablets für Schüler und Lehrer, sagte der bayerische Ministerpräsident dem Deutschlandfunk. Dies werde er auch im Koalitionsausschuss vorschlagen.
Mit Blick auf die schon lange stagnierende Debatte um eine Reform des Wahlrechts sieht Söder nicht die Koalitionsspitzen, sondern die Bundestagsfraktionen in der Pflicht. Es sei eigentlich deren Aufgabe, hier eine Lösung zu finden, sagte er.
Im Fokus des Koalitionsausschusses stehe aber erneut die Frage, wie in Deutschland weiter mit der Corona-Krise umgegangen werden müsse, auch mit „den wirtschaftlichen Fragen“, sagte Söder. Es müsse dringend daran gearbeitet werden, dass das Konjunkturpaket noch schneller umgesetzt werde. Es seien zudem bisher zu wenig Überbrückungshilfen ausbezahlt worden. Auch über eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds und die Insolvenzordnung müsse gesprochen werden.
Tausende neue Corona-Infektionen in Spanien
19.43 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni – kurz vor Ende des Corona-Notstand mit sehr strengem Lockdown – waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.
Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386 000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28 838. „Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut“, warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff.
Nach Darstellung der Behörden gibt es auch deshalb relativ viele Infektionen, weil viel mehr getestet wird. Vor allem Besucher von Nachtlokalen sowie Teilnehmer von Privatpartys seien nun betroffen. Das Durchschnittsalter der Infizierten sinke von Woche zu Woche. Aktuell liege es bei 38 Jahren. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Infektion deshalb jetzt ohne Symptome.
Corona-Ausbreitung auch in Umfeld der Kinder verhindern
19.05 Uhr: Mit dem Start des neuen Schuljahres muss das Coronavirus nicht nur in Schulen selbst, sondern auch im Umfeld der Kinder und Jugendlichen rigoros bekämpft werden – darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin.
Sonst könne es sich schnell in Schulen ausbreiten. „Es ist wirklich entscheidend, dass wir Ausbrüche und Übertragungen in der Umgebung von Schulen unter Kontrolle bringen“, sagte die Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Die WHO werde in den nächsten Tagen Empfehlungen für das Tragen von Masken in Schulen herausgeben.
Allerdings reichten Masken allein nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, warnte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Gleichzeitig müssten Schülerinnen und Schüler auch Abstand wahren, und je nach Räumlichkeiten sei es vielleicht auch nötig, kleinere Klassen zu bilden. Bislang gibt es nach Angaben von van Kerkhove nicht genügend Studien über Ansteckungsketten mit Kindern. Die meisten Kinder, die sich infizierten, hätten nur sehr milde Symptome.
Länder wollen Corona-Regeln wohl verschärfen
18.20 Uhr: Angesichts steigender Infektionszahlen erwägen mehrere Bundesländer offenbar eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen besonders gegen Partys und Feste. „Private Feiern sind eine sehr große Gefahr“, sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Sollte die Zahl der Infektionen weiter im jetzige Tempo ansteigen, drohten abermals „harte Kontaktbeschränkungen“. Das sollte allen bewusst sein.
„Wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen“, sagte auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) der „FAS“ mit Blick auf private und öffentliche Feste. „Jede Öffnung, die wir machen, kommt dem Ritt auf der Rasierklinge gleich“, warnte er. Notfalls müsse und könne das Land „nachsteuern“.
Forderungen nach möglichst einheitlichen, schärferen Maßnahmen kommen dem Bericht zufolge aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videokonferenz über die Corona-Lage und gegebenenfalls notwendige Konsequenzen beraten.
Bundeswehr-Soldaten helfen bei Corona-Tests
18.04 Uhr: Etwa 50 Bundeswehrsoldaten helfen in Köln bei Coronatests. Mehrere Teams des Sanitätsdienstes der Bundeswehr würden im Infektionsschutzzentrum in der Innenstadt eingesetzt, teilte die Stadt am Freitag mit. Damit sollten die Testkapazität erhöht und die Wartezeiten verkürzt werden. Weitere Teams der Bundeswehr würden im Bereich der Infektionsketten-Nachverfolgung mitarbeiten.
Corona-Blanko-Atteste sorgen weiter für Ärger
17.39 Uhr: Scharfe Kritik an der Ausstellung von Corona-Blanko-Attesten durch einige Ärzte hat der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, geübt. „Fake-Atteste sind nicht zu akzeptieren“, sagte Brysch am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die beteiligten Ärzte diskreditierten durch ihr Verhalten den ganzen Berufsstand.
Hintergrund sind Berichte der Polizeiinspektion Münster, wonach einige Menschen zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln Atteste vorzeigten, die sie angeblich vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes befreiten. Nachforschungen ergaben demnach aber, dass diese einfach Blanko-Atteste aus dem Internet heruntergeladen hatten, die Ärzte offenbar für diesen Zweck bereitstellen.
„Das medizinisch Notwendige darf nicht einer politischen Ideologie untergeordnet werden“, sagte dazu Brysch. Er forderte die Ärzteverbände auf, sie sollten „endlich ihre schwarzen Schafe direkt ansprechen“.
Auch die Bundespolizei warnte vor dem Gebrauch solcher selbst ausgefüllter Blanko-Atteste, um sich von der Maskenpflicht in Zügen zu befreien. Sie wies darauf hin, dass die Vorlage eines „unrichtigen Gesundheitszeugnisses“ strafbar sei.
Clubs sollen wegen Corona mehrere Millionen bekommen
17.24 Uhr: Die Bundesregierung fördert das Kulturleben in Deutschland mit rund 50 Millionen Euro. Wie Kultur-Staatsministerin Monika Grütters (CDU) am Freitag in Berlin mitteilte, sollen Musikclubs und Livemusik-Spielstätten 27 Millionen Euro aus dem Rettungs- und Zukunftspaket „Neustart Kultur“ erhalten. Mit rund 25 Millionen Euro sollen Buchhandlungen und Verlage unterstützt werden.
„Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Musikleben in Deutschland weitgehend zum Erliegen gekommen, Clubs und Konzerte werden schmerzlich vermisst“, erklärte Grütters. Viele Betreiber seien in existenzielle Not geraten. Die Club- und Konzertszene sei aber „ein wichtiger Teil unserer weltweit einzigartigen Musiklandschaft, deshalb wollen wir sie jetzt tatkräftig unterstützen“.
Wohin das Geld fließen soll:
- Im Rahmen des Programms können Livemusik-Spielstätten Fördermittel in Höhe von bis zu 150.000 Euro erhalten.
- Im Mittelpunkt stehen dabei laut Bundesregierung Programme zur Wiederaufnahme des Betriebs sowie zur Nachwuchsförderung und zur Gleichstellung der Geschlechter.
- Zusätzlich können Clubs Gelder für Pandemie-bedingte Investitionen beantragen.
Corona-Bußgelder gegen Mainzer Polizisten
17.08 Uhr: Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. „Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind“, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag in Mainz.
Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein.
US-Postchef hält Briefwahl für gesichert – trotz Corona
16.46 Uhr: Der amerikanische Post-Chef Louis DeJoy hat die Sorge zurückgewiesen, dass Sparmaßnahmen bei dem Unternehmen die Präsidentenwahl im November behindern könnten. Er wolle der amerikanischen Öffentlichkeit versichern, dass die Post in der Lage sei, per Brief abgegebene Stimmen „sicher und rechtzeitig zuzustellen“, sagte DeJoy am Freitag bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Senats. „Das ist unsere heilige Pflicht.“ Die Post werde Stimmzettel bevorzugt bearbeiten, betonte DeJoy.
Es wird erwartet, dass angesichts der Corona-Krise viel mehr Amerikaner zur Briefwahl greifen werden. Für Aufsehen sorgten zuletzt Berichte über den Abbau von Briefsortiermaschinen und Briefkästen. Zusammen mit permanenten Warnungen von Präsident Donald Trump vor einer angeblich massiven Fälschungsgefahr bei der Briefwahl brachte das Politiker der Demokraten dazu, von einer Sabotage der Abstimmung zu sprechen.
RKI meldet neue Corona-Reproduktionszahl
16.35 Uhr: Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
16.20 Uhr: Bonner Forscher aus verschiedenen Disziplinen untersuchen den Zusammenhang zwischen der Immunantwort auf eine Corona-Infektion und dem Krankheitsverlauf. Sie wollen nach eigenen Angaben vom Freitag herausfinden, wie das Virus eine fehlgeleitete Immunreaktion auslösen kann und welche Rolle das bei schweren Krankheitsverläufen spielt. Außerdem soll in einer Studie untersucht werden, welche Faktoren Landzeitschäden auf die Lunge und das Nervensystem bewirken.
Das großangelegte Projekt „Covimmune“ mit Beteiligung von Forschern etwa der Virologie und der Bioinformatik soll bis Ende 2021 andauern, das Bundesforschungsministerium fördert es mit rund zwei Millionen Euro. Was genau bei der Reaktion des Immunsystems auf das Virus passiere, sei noch nicht vollständig geklärt, teilte das Institut für angeborene Immunität der Bonner Universität mit.
Merkel-Sprecher spricht von „beunruhigender Entwicklung“
15.37 Uhr: Die konkreten Themen des geplanten Gesprächs zwischen Merkel und den Länderregierungschefs wurden zunächst nicht bekannt. Regierungssprecher Seibert sprach aber angesichts der steigenden Infektionszahlen von einer „beunruhigenden Entwicklung“.
Seibert sagte, jeder müsse achtsam bleiben und sich an die Regeln halten. „Private Feiern mit hundert und mehr Menschen, bei denen sich niemand an diese Regeln hält, sind unverantwortlich.“
Reiserückkehrer aus Risikogebieten rief er dazu auf, sich an Test- und Quarantäneregeln zu halten. „Wir haben viele schlimme Erfahrungen, die andere Länder in dieser Pandemie machen mussten, vermeiden können. Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden und das Erreichte damit in Gefahr bringen.“
Corona-Krise – Lufthansa will Tickets schneller erstatten
15.13 Uhr: Angesichts der heftigen Kritik an den zögerlichen Erstattungszahlungen der Lufthansa hat die Fluggesellschaft am Freitag erneut eine rasche Bearbeitung zugesichert. Ziel sei weiterhin, bis Ende August alle berechtigten Ansprüche, die bis Ende Juni eingegangen seien, zu begleichen, erklärte die Lufthansa. Im Gesamtjahr seien bisher 5,4 Millionen Kunden entschädigt worden, die Summe belaufe sich auf 2,3 Milliarden Euro.
Bei der Kernmarke Lufthansa seien 92 Prozent aller Erstattungsanträge aus dem ersten Halbjahr bearbeitet und ausbezahlt worden, erklärte die Airline. In der gesamten Gruppe – dazu gehören Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines – stünden noch Erstattungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus.
Droht Karneval wegen Corona auszufallen?
14.51 Uhr: Der nordrhein-westfälische FDP-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp hat sich dafür ausgesprochen, alle Karnevalsumzüge in der kommenden Session abzusagen. Ausgelassenes Feiern sei angesichts der derzeitigen Corona-Lage nicht möglich, sagte Stamp am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
In Brasilien gibt es während der Corona-Krise mehr Morde
14.26 Uhr: Während der Corona-Krise hat die Gewalt in Brasilien im ersten Halbjahr 2020 wieder zugenommen. Die Zahl der Tötungsdelikte stieg in den ersten sechs Monaten um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 22 680, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag berichtete. Für den so genannten Gewaltmonitor wertet das Medienunternehmen Globo gemeinsam mit der Universität von São Paulo und dem Brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit regelmäßig die staatlichen Kriminalitätsstatistiken aus.
Damit wurde der positive Trend gestoppt. In den vergangenen Jahren waren die Tötungsdelikte in Brasilien deutlich zurückgegangen. 2019 fiel die Zahl der Morde um 19 Prozent auf 41 635 – das war der niedrigste Stand seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2007. Dennoch ist Brasilien weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt.
Weniger Unfalltote während der Corona-Krise
13.00 Uhr: Historischer Tiefstand bei den Unfalltoten im ersten Halbjahr wegen der Corona-Pandemie: Noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung sind weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt worden. Das wegen der Pandemie geringere Verkehrsaufkommen habe sich deutlich auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr ausgewirkt, erklärte das Statistische Bundesamt am Freitag.
In den ersten sechs Monaten starben demnach 1281 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen. Nach vorläufigen Ergebnissen der Behörde waren das 195 Menschen oder 13,2 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2019. Die Zahl der Verletzten ging um 18,7 Prozent auf knapp 148.100 zurück.
Der Lockdown mit Homeoffice oder Kurzarbeit bedeutete: Es waren weniger Berufspendler unterwegs. Gerade in den ersten Monaten der Pandemie waren die Straßen deutlich leerer. „Es gab eine deutlich geringere Verkehrsstärke, und das bedeutete weniger Konflikte“, sagte der Forscher Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherungen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Weniger Verkehr bedeute zudem vor allem in den Städten weniger Stress für die Verkehrsteilnehmer. Auch dies könne eine Rolle spielen.
Wird das Coronavirus durch Mutationen harmloser?
12.21 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mitteilte, ist für 11.00 Uhr eine Videokonferenz geplant. Zuletzt hatten die Regierungschefs und die Kanzlerin im Juni über ein möglichst einheitliches Vorgehen gesprochen. Diskutiert wird im Moment vor allem über vermehrte Ansteckungen bei Familienfeiern und über eine Verbreitung des Virus durch Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.
Seibert sprach mit Blick auf die täglich gemeldeten Zahlen der Neuansteckungen von einer beunruhigenden Entwicklung. „Da ist eine Dynamik, die uns Sorgen machen muss.“ Jeder müsse achtsam bleiben und sich an die Regeln halten. „Private Feiern mit hundert und mehr Menschen, bei denen sich niemand an diese Regeln hält, sind unverantwortlich.“ Viele der derzeitigen Ausbrüche gingen genau auf solche Feiern und Partys zurück.
Seibert rief Reiserückkehrer aus Risikogebieten außerdem dazu auf, sich an Test- und Quarantäneregeln zu halten. „Wir haben viele schlimme Erfahrungen, die andere Länder in dieser Pandemie machen mussten, vermeiden können. Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden und das Erreichte damit in Gefahr bringen.“
12.10 Uhr: Die Infektionszahlen steigen, doch Meldungen über ein Mehr an schweren Krankheitsverläufen bleiben aus. Zuletzt kursierten Berichte, nach denen Mutationen das Virus weniger gefährlich gemacht hätten. Lesen Sie hier mehr zur Frage, ob und wie sich Sars-CoV-2 verändert hat:
Wird das Coronavirus durch Mutationen wirklich harmloser?
Deutschland: 1427 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden
10.31 Uhr: Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ des Robert Koch-Instituts (RKI). 41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt.
Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher Sars-CoV-2-Infektionen führen – und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. „Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren“, so das RKI.
Die Zahl veranlasster Tests war zuletzt immens gestiegen, unter anderem wegen der Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000, lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests noch bei rund 364.000 gelegen.
9.47 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1427 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen hervor (Datenstand 21. August, 0 Uhr). Am Vortag war mit 1707 neuen Nachweisen der höchste Wert seit Ende April erreicht worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März bis Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Zahlen deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der neuen Nachweise wieder an.
Bundespolizei: Selbstausgefülltes Attest befreit nicht von Maskenpflicht
4.13 Uhr: Die Bundespolizei weist darauf hin, dass ein selbstausgefülltes Attest aus dem Internet nicht von der Pflicht befreit, an Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen eine Maske zu tragen. Immer wieder legten Menschen bei Verstößen Online-Atteste vor, die sie angeblich von der Pflicht befreiten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, teilte die Bundespolizeiinspektion Münster am Donnerstag mit.
Ein Arzt habe das Blanko-Attest auf seiner Homepage angeboten, Nutzer hätten ihm zufolge nur ihren Namen und ihre Adresse eintragen müssen. Dem widerspricht die Polizei: Mit dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse mache man sich strafbar. Dazu komme eine Anzeige, da Mund und Nase nicht bedeckt seien.
2.30 Uhr:
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bereitet die Deutschen auf noch höhere Kosten der Corona-Krise vor. Nach der historisch einmaligen Rekordverschuldung des Bundes von 218,5 Milliarden Euro im Haushaltsjahr 2020 werde er im Etat für das kommende Jahr erneut Kredite aufnehmen müssen, kündigte Scholz im Interview mit unserer Redaktion an.
„Davon ist auszugehen angesichts der Entwicklung. Auch im nächsten Jahr sind wir gezwungen, noch die Ausnahme von der Schuldenregel zu ziehen und erhebliche Mittel aufzuwenden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Wirtschaft zu stabilisieren“, sagte Scholz. Die Bundesregierung tue alles dafür, um einen zweiten Lockdown zu vermeiden. „Eins ist ganz klar: Wir halten in der Krise entschlossen gegen.“
Deutscher Städtetag kündigt stärkere Überwachung der Corona-Regeln an
1.13 Uhr:
Der Deutsche Städtetag hat eine stärkere Überwachung von Maskenpflicht und anderen Corona-Regeln angekündigt. Die Mehrheit der Menschen halte sich an die Regeln. „Aber wir beobachten auch, dass sich ein Teil über die notwendigen Corona-Beschränkungen hinwegsetzt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, unserer Redaktion. Ordnungsbehörden und Polizei nähmen ihre Kontrollpflicht sehr ernst. „Sie verstärken ihre Kontrollen und verhängen Bußgelder, wo dies machbar und notwendig ist“, so Dedy. Die aktuell steigenden Zahlen seien besorgniserregend.
1.07 Uhr: In Lateinamerika und der Karibik gibt es inzwischen insgesamt mehr als 250.000 verzeichnete Todesopfer der Corona-Pandemie. Laut einer auf Behördenangaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mitternacht in der Nacht zum Freitag in dieser Weltregion 250.969 Todesfälle durch die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in der Region lag bei 6,463 Millionen.
Lateinamerika und die Karibik ist damit die am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchte Weltregion. Innerhalb der Region am schwersten betroffen ist Brasilien mit 3,5 Millionen verzeichneten Infektionen und etwa 112.300 gezählten Todesopfern. Dahinter liegen Peru und Mexiko.
Donnerstag 20. August: Teile von Kroatien Corona-Risikogebiet für RKI – Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung aus
21.53 Uhr: In Frankreich haben sich binnen eines Tages über 4700 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt – die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Mai. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden 4771 Neuinfektionen seit Mittwoch registriert – das sind rund 1000 Fälle mehr als am Vortag. Damit wurde seit Mai zum ersten Mal die Schwelle von 4000 neuen Corona-Fällen an einem Tag überschritten.
20.44 Uhr: Sprechen andere Länder eine Reisewarnung für Deutschland aus? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat während ihres Treffens mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron darauf hingewiesen, dass man damit rechnen müsse, sollte es auch hierzulande Risikogebiete geben. Einig war sie sich mit Macron, dass die Grenzen in der EU nicht wie zu Beginn der Pandemie komplett geschlossen werden sollten.
19.16 Uhr: Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für die kroatischen Regionen Šibenik-Knin und Split-Dalmatien ausgesprochen. Zuvor waren die Regionen bereits auf der RKI-Liste der Risikogebiete gelandet. Beide Regionen liegen an der Adria und sind bei Urlaubern beliebt.
18.47 Uhr: Der Apartment-Vermittler Airbnb hat ein weltweites Party-Verbot in allen über die Plattform gemieteten Wohnräumen verfügt. Ein Grund sei, dass einige Nutzer dazu neigten, dort das für Bars und Clubs typische Verhalten auszuleben, erklärte Airbnb am Donnerstag. Man habe auch eine einheitliche Regelung angestrebt, weil es regional unterschiedliche und sich verändernde Vorschriften gebe. Außerdem wurde die maximale Zahl der Gäste – auch in größeren Häusern – auf 16 begrenzt.
Bei Verstößen drohten der Rauswurf von der Plattform und rechtliche Konsequenzen, erklärte Airbnb. Das Unternehmen ließ aber offen, wie die Einhaltung der Regeln überwacht werden soll.
17.26 Uhr: Estland hat eine eigene Smartphone-App zur besseren Nachverfolgung von Corona-Infektionen eingeführt. Die Anwendung namens „Hoia“ steht seit Donnerstag zum Download bereit, wie die Regierung in Tallinn mitteilte. Mit der auf Estnisch, Russisch und Englisch verfügbaren App sollen in dem EU-Land Nutzer frühzeitig gewarnt werden, wenn sie sich in der Nähe von Menschen befunden haben, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Die Nutzung der zusammen mit Gesundheitsbehörden und Firmen aus der estnischen IT-Szene entwickelten App ist freiwillig. Aus Privatsphären-und Datenschutzgründen werden die Daten zu den Kontakten nicht zentral erfasst. Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 2227 bestätigte Infektionen und 63 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Corona-Regeln: Belgien verlängert Maßnahmen um einen Monat
17.02 Uhr: Belgien verlängert seine strikten Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise um einen Monat. Noch bis Ende September gelte eine „soziale Blase“ von fünf Personen, zu denen Belgier außerhalb des eigenen Haushalts engeren Kontakt haben dürften, sagte Premierministerin Sophie Wilmès am Donnerstag. Alle müssten wachsam bleiben, betonte die liberale Politikerin. Zugleich lockerte der Nationale Sicherheitsrat in Brüssel einige Einschränkungen. Lesen Sie mehr:
Urlaub in den Niederlanden oder Belgien: Diese Regeln gilt es zu beachten
16.30 Uhr: Zur Frage einheitlicher Bußgelder für Maskenverweigerer setzten Bund und Länder eine Arbeitsgruppe ein, wie es am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Verkehrs- und Innenressorts hieß. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Bundesländer am Mittwoch aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen.
In Nordrhein-Westfalen liegt das Bußgeld bei 150 Euro. In anderen Ländern ist das Bußgeld geringer, in einigen wird derzeit keines erhoben. Rheinland-Pfalz kündigte an, die Bußgelder für Verstöße gegen Schutzvorschriften deutlich zu erhöhen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, wenn es unter den Länderchefs und Merkel dazu keine Einigung gebe, sollen bei fehlendem oder nicht korrekt getragenem Mund-Nase-Schutz in Rheinland-Pfalz statt bisher 10 künftig 50 Euro fällig werden.
„Bei Menschen, die sich rücksichtslos verhalten und andere gefährden, sind wir klar und konsequent: Wer gegen die Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstößt, dem droht ein Bußgeld“, sagte Dreyer. „Und dieses Bußgeld werden wir erhöhen.“
Verbrauch natürlicher Ressourcen durch Corona-Pandemie gesunken
15.31 Uhr: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) befürchtet, dass die Corona-Pandemie die humanitäre Not für Millionen Menschen im Bürgerkriegsland Libyen weiter verschlimmert. „Mitten in einer sich ausbreitenden Pandemie haben die Menschen wenig Elektrizität, Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen oder medizinische Versorgung“, warnte IKRK-Präsident Peter Maurer am Donnerstag. Das erschwere den Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Bei einem Besuch in Libyen habe er „aus erster Hand gesehen, wie die Zivilbevölkerung unter den katastrophalen Folgen dieses Konflikts leidet“.
In dem nordafrikanischen Land wurden nach Angaben der Johns Hopkins University bisher rund 9500 Corona-Fälle nachgewiesen, mindestens 169 Menschen starben. Die Zahl hat sich damit nach Angaben des IKRK in weniger als zwei Monaten mehr als 15-fach erhöht. Der Konflikt habe das libysche Gesundheitssystem stark in Mitleidenschaft gezogen, sagte Maurer. Viele Krankenhäuser und Kliniken seien nicht nutzbar.
15.12 Uhr: Die Corona-Pandemie hat nach Schätzungen von Wissenschaftlern den Verbrauch natürlicher Ressourcen durch die Menschheit um fast zehn Prozent schrumpfen lassen. Das teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemeinsam mit dem Global Footprint Network am Donnerstag mit.
Der sogenannte Earth-Overshoot-Day (auf deutsch „Erdüberlastungstag“) fällt dieses Jahr auf den 22. August, mehr als drei Wochen später als 2019. Das Datum markiert den Tag, an dem die Menschheit die Ressourcen verbraucht hat, welche die Natur in einem Jahr wiederherstellen kann.
„Die mit der COVID-19-Pandemie verbundenen weltweiten Maßnahmen und deren Folgen haben den ökologischen Fußabdruck der Menschheit schrumpfen lassen“, teilte die Gesellschaft mit. „Das zeigt: Es ist möglich, den Ressourcenverbrauch innerhalb kurzer Zeit zu verändern.“
Nordrhein-Westfalen: Maskenpflicht an Schulen bleibt bestehen
14.53 Uhr: Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist nach einem kurzzeitigen Rückgang wieder über die Millionen-Marke gestiegen. In der Woche bis einschließlich 15. August stellten gut 1,1 Millionen Menschen einen Neuantrag, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In der Woche davor war die Zahl erstmals seit Eskalation der Corona-Krise unter die Millionen-Schwelle gefallen. Der Wert der Vorwoche wurde nun nachträglich von 963.000 auf 971.000 korrigiert.
Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der weltgrößten Volkswirtschaft wider. Vor der Pandemie hatte die Zahl selten über 100 000 pro Woche gelegen. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei für die USA historisch hohen 10,2 Prozent. Lesen Sie auch:
Russland-Affäre: Republikaner fallen Trump in den Rücken
Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil Republikaner und Demokraten über einen Ersatz für die ausgelaufene zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März streiten. Präsident Donald Trump verfügte per Anordnung Zahlungen von 400 Dollar pro Woche, ein Viertel davon soll aber von den zum Teil finanzklammen Bundesstaaten eingebracht werden.
14.47 Uhr: In Nordrhein-Westfalen bleibt es bei der Maskenpflicht im Schulunterricht. Das Oberverwaltungsgericht in Münster lehnte am Donnerstag einen Eilantrag von drei Schülern aus dem Kreis Euskirchen ab, die gegen die Vorschrift geklagt hatten. Die Verpflichtung, auch während des Unterrichts grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, sei verhältnismäßig, entschieden die Richter. Es sei auch nicht feststellbar, dass das Tragen der Alltagsmaske Gesundheitsgefahren für die Schüler berge.
Zum Schutz vor Corona-Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen ein Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. Ausgenommen sind nur die Grund- und Förderschüler der Primarstufe. Für alle gilt aber eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände und auf den Fluren.
WHO: Europa bekommt Corona-Krise ohne Lockdown in den Griff
14.08 Uhr: Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe.
„Jede Gesprächsrunde, die wir mit der pharmazeutischen Industrie abschließen, bringt uns unserem Ziel, das Virus zu besiegen, näher“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Ähnliche Vorgespräche über Hunderte Millionen Dosen hatte die EU-Kommission zuvor bereits mit Janssen Pharmaceutica NV sowie mit Sanofi-GSK abgeschlossen. Einen Schritt weiter sind die Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca. Ein Rahmenvertrag für den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen liegt bereits vor. Die Impfstoff-Dosen sind für die EU-Staaten gedacht, können aber auch an andere, weniger wohlhabende Länder sowie andere europäische Länder gespendet werden.
14.02 Uhr: Europa ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in der Lage, die steigenden Corona-Infektionszahlen auch ohne massive Einschnitte für Wirtschaft und Gesellschaft in den Griff zu bekommen.
Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate seien die europäischen Länder viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag.„Wir sind in einer viel besseren Position, um lokalisierte Infektionsherde auszurotten“, sagte Kluge in Kopenhagen. „Wir können mit dem Virus umgehen und die Wirtschaft und das Bildungssystem am Laufen halten.“
Corona: Luxemburg kein Risikogebiet mehr – dafür Teile Kroatiens
12.20 Uhr:
Luxemburg wurde wegen gesunkener Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete des RKI gestrichen. Die Bundesregierung hob zusätzlich die Reisewarnung auf.
In Rumänien wurde das Gebiet Valcea zusätzlich zum Risikogebiet erklärt, einige andere rumänische Regionen gelten dagegen nun nicht mehr als Risikogebiete.
Weiterhin Risikogebiete sind in der EU ganz Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln sowie die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Bulgariens.
12.01 Uhr: Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.
Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die so genannten Gespanschaften
- Šibenik-Knin sowie
- Split-Dalmatien
als Risikogebiet.
Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte. Eine Reisewarnung aus Deutschland „würde uns am härtesten treffen“, sagte der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, Romeo Draghicchio, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Deutschen sind unsere Urlaubsgruppe Nummer eins.“
Österreich und Italien haben bereits eine Reisewarnung für Kroatien verhängt. Heute will das Nachbarland Slowenien ebenfalls eine Warnung aussprechen.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
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Forscher: Corona-Ausbreitung wird von Luftfeuchtigkeit beeinflusst
10.30 Uhr: Die Corona-Ausbreitung wird nach Angaben eines Forscherteams aus Leipzig und Indien auch von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst. „Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet“, erläuterte Ajit Ahlawat vom Institut für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig.
Hintergrund ist, dass als wichtiger Übertragungsweg von Sars-CoV-2 neben der Schmierinfektion, sogenannte Aerosole gelten.
Das Team aus Physikern des Tropos und des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi hatten zehn internationalen Studien, die zwischen 2007 und 2020 den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf das Überleben, die Ausbreitung und Infektion mit den Erregern der Grippe und verschiedenen Coronaviren untersucht haben, ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Aerosol and Air Quality Research“ veröffentlicht.
Im Ergebnis empfehlen die Forscher auch die Raumluft zu kontrollieren. Eine relative Feuchte von 40 bis 60 Prozent könne die Ausbreitung der Viren und deren Aufnahme über die Nasenschleimhaut reduzieren.
Die Erkenntnisse sind besonders für die kommende Wintersaison von Bedeutung, wenn sich die Menschen mehr in aufgeheizten Räumen aufhalten. „Das Erwärmen der Frischluft sorgt auch dafür, dass diese trocknet. In kalten und gemäßigten Klimazonen herrscht daher in Innenräumen während der Heizsaison meist ein sehr trockenes Raumklima. Dies könnte die Ausbreitung der Coronaviren fördern“, erläuterte Alfred Wiedensohler vom Tropos.
Bei höherer Luftfeuchtigkeit würden die Tröpfchen schneller wachsen, früher zu Boden fallen und könnten weniger von Gesunden eingeatmet werden .„Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent in öffentlichen Gebäuden und im Nahverkehr würde daher nicht nur die Auswirkungen von Covid-19 reduzieren, sondern auch die von anderen Viruserkrankungen wie beispielsweise der saisonalen Grippe“, erklärte Sumit Kumar Mishra vom National Physical Laboratory in New Delhi.
Gegen Coronavirus – München testet keimfreie Rolltreppen
10.02 Uhr: Neue Masche Corona-Telefonbetrug: Die Polizei warnt vor einer neuen Masche des Trickbetrugs. Unbekannte geben sich am Telefon als Bankmitarbeiter aus und behaupten, der Angerufene habe sich bei seinem letzten Besuch in der Bank mit dem Coronavirus infiziert, wie die Polizei Wolfsburg mitteilte.
Weil auch das Bargeld des Bankkunden angeblich kontaminiert sei, müsse dies gereinigt werden. Der Angerufene solle es zum Desinfizieren durch einen Bankmitarbeiter in einer Tüte verpackt vor die Tür stellen.
9.35 Uhr: Maskenkontrolle in NRW: Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen wollen am Montag in NRW eine Großaktion zur Kontrolle der Maskenpflicht starten. Sie betrifft den regionalen Bahnverkehr und S-Bahnen, wie das Verkehrsministerium bestätigte, dass die Aktion initiiert hat. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ berichtet.
Laut NRW-Ministerium soll in Regionalzügen und S-Bahnen unter anderem vom Bahnpersonal nach Maskenverweigerern gesucht werden, die dann an mehreren großen Bahnhöfen Bundespolizei oder Ordnungsamt übergeben werden sollen.
So kann dann das Bußgeld von 150 Euro, das seit dem 12. August gilt, auch erhoben werden. In Bussen und Straßenbahnen haben einzelne Städte ähnliche Aktionen bereits auf lokaler Ebene gestartet.
München testet Rolltreppen mit UV-Desinfektion
9.27 Uhr: Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet.
SWM und MVG wollen wissen, ob die UV-Bestrahlung mehr Fahrgäste dazu veranlasst, sich an den Handläufen festzuhalten. Zum anderen soll geklärt werden, wie das Gummi der Handläufe auf die dauerhafte Bestrahlung mit UV-Licht reagiert.
Das Ganze funktioniert so: Die Module werden im Rücklauf der Rolltreppe, im verschlossenen Bereich, eingebaut und bestrahlen dort durchgehend den Handlauf mit UVC-Licht. Das UVC Licht zerstört dann die DNA der Mikroorganismen. Der Handlauf soll so innerhalb von Sekunden weitgehend keimfrei sein.
Das Landesamt für Gesundheit sieht die Technik kritisch, weil „sie lediglich punktuell eingesetzt werden“ könne und kommt zu dem Schluss: „Die Installation von Handlaufdesinfektionsgeräten im öffentlichen Bereich stellt unter Berücksichtigung der Infektionswege keinen zielführenden Schutz dar.“
Das Landesamt betont: „Sinnvoller ist es, nicht die Oberfläche zu behandeln, sondern sich an die AHA-Regeln zu halten“ – also Abstand zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen und Alltagsmasken zu tragen.
8.49 Uhr: Die deutschen Fahrradhändler gehören laut einer Ifo-Umfrage zu den größten Gewinnern der Corona-Krise. Wie das Forschungsinstitut mitteilte, sind nahezu alle Fahrradhändler mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden.
„Die Fahrradhändler erleben einen regelrechten Boom“, erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Befragungen. Besonders gut läuft es der Umfrage zufolge derzeit auch beim Bau- und Heimwerkbedarf.
„Traurig“ sieht es nach Angaben Wohlrabes dagegen bei Bekleidungshändlern aller Art inklusive dem Bereich Schuhe aus, ebenso bei Läden mit Leder- und Täschnerwaren.
Corona-Krise: Saarländischer Ministerpräsident gegen Karnevalsabsage
7.48 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hält nichts von einer Absage aller Karnevalsfeiern. „Man kann den Karneval ja nicht absagen, davon bin ich fest überzeugt, aber die Art und Weise, wie wir es machen, die wird anders sein“, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger – Die Woche“. Mehr dazu hier:
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„Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen.“ Aber er traue den Vereinen zu, „Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, so dass wir dennoch Freude haben werden“.
Die SPD im Düsseldorfer Landtag sprach sich aber ebenfalls gegen eine vollständige Absage des Karnevals aus. „Klassische Karnevalssitzungen in geschlossenen Räumen kann ich mir bei den augenblicklichen Infektionszahlen beim besten Willen nicht vorstellen. Anders sieht es dagegen beim Straßenkarneval aus: An der frischen Luft, mit klaren Auflagen und guten Konzepten sollte das ein oder andere durchaus möglich sein, wenn die Infektionszahlen das Anfang nächsten Jahres hergeben“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty der „Rheinischen Post“.
7.40 Uhr: Ob die TV-Sendung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“, die wohl bekannteste Fernsehfastnachtssitzung, 2021 über die Bühne geht, ist nach Angaben des übertragenden Senders Südwestrundfunk noch ungewiss.
Die Verantwortlichen befänden sich dazu in Gesprächen, sagte eine SWR-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. „Da gibt es noch keine abschließende Entscheidung für oder gegen.“
„Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ wird jedes Jahr live aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz übertragen.
7.01 Uhr: Eine aktuelle Autobiografie, ein neues Album im Herbst – selbst im Corona-Jahr dreht sich das Leben des Jürgen Drews auf vollen Touren. Im Interview lesen Sie, wie der Mallorca-Star die Corona-Auszeit nutzt.
6.05 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 228.621 angegeben – ein Plus von 1707 seit dem Vortag. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9253 Todesfälle und damit zehn mehr als am Vortag.
Corona-Test-Panne: Markus Söder baut sein Kabinett um
4.49 Uhr: Eine japanische Fluggesellschaft hat neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln lassen: Statt die Türen wie bisher mit bloßer Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellenbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mitteilte.
Bei einer Branchenbefragung unter Kunden hatte laut des japanischen TV-Senders NHK eine große Mehrheit vor kurzem angegeben, sich Sorgen über Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder eine Toilette benutzt.
Den Kontakt mit Gegenständen wie Türklinken oder Geländer zu vermeiden, die viele andere Menschen zuvor berührt haben, zählt allgemein zu den Maßnahmen, das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch wenn noch unklar ist, wie lange Coronaviren auf Flächen überleben können.
Die neuen Türgriffe würden derzeit am Tokioter Flughafen Haneda getestet, hieß es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen.
4.13 Uhr: Nach der zigtausendfachen Panne bei den Corona-Tests von Urlaubsrückkehrern baut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett um: Zur Verbesserung des Pandemie-Krisenmanagements wechselt der bisherige Bau- und Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek ab diesem Donnerstag unbefristet ins Gesundheitsministerium.
Der Jurist soll die zuletzt in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (beide CSU) im Kampf gegen das Virus unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur in München aus Regierungskreisen erfuhr.
1.01 Uhr: Die finanziellen Sorgen aufgrund der Corona-Krise bleiben bei Mietern auch fast zwei Monate nach Auslaufen des Mietmoratoriums groß. „Die Situation von Mietern ist nach wie vor angespannt. Immer noch geht es in rund jeder zehnten Beratung, die die Mietvereine durchführen, um Fragen zu Zahlungsproblemen aufgrund der Corona-Krise“, sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes, unserer Redaktion.
„Ich halte es für wahrscheinlich, dass die im Herbst erwartete Pleitewelle zu einer Verschärfung der Situation führen könnte“, warnte der Mieterbunds-Präsident.
0.54 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt heute Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem offiziell als „entspannt“ eingestuften Arbeitstreffen an seinem Urlaubsort unter der Sonne der Mittelmeerküste. Warum das Thema Coronavirus eine große Rolle spielen wird, lesen Sie hier.
0.24 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen in vielen europäischen Ländern hat Finnland strenge Einreisebeschränkungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten verhängt. Ab Montag können nur noch Menschen aus einer Handvoll Staaten ohne Beschränkungen ins Land einreisen.
Auch deutsche Reisende sind betroffen: Nicht notwendige Reisen aus Deutschland sind laut dem Auswärtigen Amt in Berlin nicht mehr gestattet.
Finnlands strengere Regeln bedeuten, dass nun nur noch Reisende aus Estland, Italien, Litauen, der Slowakei und Ungarn ohne Nachweis eines triftigen Grundes und ohne zweiwöchige Selbstisolation ins Land gelassen werden.
Norwegen hatte bereits am Samstag seine Reiseregelungen verschärft. Griechenland, Großbritannien, Irland, Österreich sowie Teile von Dänemark und Schweden setzte die Regierung in Oslo auf die Liste der Länder und Regionen, in denen von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten wird.
Mittwoch, 19. August: Deutsche Labore haben begrenzte Coronatest-Kapazitäten
22.02 Uhr: Das Deutsche Rote Kreuz hat zum Welttag der Humanität dazu aufgefordert die Angriffe auf Helfer und Helferinnen in der Corona-Krise zu stoppen. Laut Daten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz seien zwischen dem 1. Februar und dem 3. August Vorfälle in mehr als 40 Ländern registriert worden, die in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen.
„Ärzte und Krankenpfleger wurden mit Bleichmittel übergossen, mit Steinen und Metallstangen geschlagen, sogar ein tödlicher Angriff auf einen Rettungswagen im Covid-19-Einsatz ist bekannt“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Während sich rund zwei Drittel der Angriffe gegen Gesundheitspersonal richten, entfallen 22 Prozent der Vorfälle auf Attacken gegen Patienten, die sich wegen Covid-19 behandeln ließen.
19.37 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut den Vorrang von Schulen und Kitas in der Corona-Krise vor dem Karneval oder privaten Feiern betont. Auch Wirtschaft und Handel müssten vorrangig unterstützt werden, denn es gehe um den Erhalt von Arbeitsplätzen, mit denen auch das Gesundheitssystem finanziert werde, sagte Spahn am Mittwoch in Kiel bei einem Besuch des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.
Spahn sagte, er wisse um die Bedeutung des Karnevals für Millionen Menschen. „Aber wenn wir vor der Frage stehen: Ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat.“ Spahn zeigte sich auch zuversichtlich, dass Bund und Länder eine einheitliche Regelung finden für Privatfeiern in Corona-Zeiten.
18.25 Uhr: In Lissabon ist ein vier Monate altes Baby an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das kleine Mädchen litt von Geburt an an einer schweren Herzerkrankung, wie die portugiesischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Infolge der Corona-Infektion zog sich das Baby demnach eine Herzmuskelentzündung zu und starb letztlich an einem septischen Schock.
Kinder sterben nur selten an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. In Portugal haben sich insgesamt bislang mehr als 54.700 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, mehr als 1780 starben daran.
18.04 Uhr: Griechenland verschärft wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionen die Schutzmaßnahmen für zwei Urlaubsgebiete: Von Freitag an gilt eine Maskenpflicht auf der Insel Mykonos und der Halbinseln Chalkidiki, wie der griechische Zivilschutz am Mittwoch mitteilte. Die Maskenpflicht gilt bis Ende August im Innen- wie auch im Außenbereich. Mehr zum Thema:
Urlaub in Griechenland: Regierung verschärft Maßnahmen
Bis zum 31. August sind auch Konzerte, Feiern, religiöse Zeremonien, Märkte und Zusammenkünfte von mehr als neun Personen in den beiden Touristengebieten untersagt. Restaurant-Betreiber müssen darauf achten, dass pro Tisch nur vier Gäste Platz nehmen – oder sechs bei Familienmitgliedern. Ähnliche Maßnahmen waren in der Vergangenheit auf Inseln wie Paros und Antiparos ergriffen worden.
Wegen der Corona-Pandemie müssen Bars und Restaurants seit einigen Tagen auf Touristeninseln wie Mykonos und in Regionen wie Athen zwischen Mitternacht und 7.00 Uhr morgens (Ortszeit) schließen. Die Gegenden sind im Vergleich zum Rest des Landes stärker von der Corona-Pandemie betroffen.
Schleswig-Holstein führt Maskenpflicht an Schulen ein
17.06 Uhr: Auch Schleswig-Holstein hat nun eine Maskenpflicht in Schulen eingeführt. Dies verkündete Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch in Kiel, nachdem es bisher nur eine dringende Empfehlung gab. Die Maskenpflicht gilt ab Montag auf dem Schulgelände, aber nicht im Unterricht. Die „dringende Empfehlung“ im Norden galt bisher ab der 7. Klasse. Jetzt gilt die Maskenpflicht für alle Jahrgänge. Lesen Sie hier:
Schulstart in den Ländern: Was Schüler beachten müssen
Noch am vergangenen Freitag, nach der ersten Schulwoche, hatte Prien eine Maskenpflicht als nicht geboten eingestuft. Die Erfahrungen der ersten Woche hätten gezeigt, dass der dringenden Empfehlung des Ministeriums in den Schulen weitestgehend gefolgt werde. Prien hatte aber auch erklärt, angesichts des weiteren Infektionsgeschehens eine mögliche Pflicht zu prüfen.
16.38 Uhr: Das Urlaubsland Kroatien hat so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. 219 Infektionen seien in den vergangenen 24 Stunden erfasst worden, teilte der nationale Krisenstab am Mittwoch in Zagreb mit. Der bisherige Höchstwert wurde in dem EU-Land an der Adria demnach am 14. August registriert und lag bei 208 Neuinfektionen. Kroatien hat rund 4,19 Millionen Einwohner und derzeit 1520 registrierte aktive Fälle. In den letzten zwei Monaten hatte der Wert der Neuansteckungen zwischen etwa 30 und 100 geschwankt. Seit vergangener Woche verzeichnen die örtlichen Behörden einen Anstieg.
Kroatien ist für viele Reisende in Europa eine beliebte Urlaubsdestination. Zuletzt kehrten viele deutsche Touristen von dort zurück, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Unter ihnen waren hauptsächlich junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten.
NRW: Mehr als 1000 Reiserückkehrer an Flughafen positiv auf Coronavirus getestet
14.59 Uhr: Experten haben erneut auf eine begrenzte Testkapazitäten in der Corona-Pandemie hingewiesen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) können in Deutschland, zwar mittlerweile rund 1,2 Millionen Proben pro Woche untersucht werden. Diese Zahl beschreibe aber nur die maximale Kapazität, sagte der Vorstandsvorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, der Wochenzeitung „Zeit“ (Donnerstag). „Die können wir nur kurzfristig zur Verfügung stellen, nicht dauerhaft.“
Müller warnte vor einer falschen Priorisierung der Kapazitäten. „Die Politik möchte immer, dass wir noch viel mehr testen“, sagte Müller. „Man muss sich aber fragen, ob das sinnvoll ist.“ So würden Testkapazitäten zum einen etwa dort verbraucht, wo es nicht unbedingt der Eindämmung der Pandemie diene. Zum anderen gebe es immer wieder falsche Ergebnisse, bei denen ein Test trotz Infektion negativ ist und Menschen unwissentlich andere infizieren.
Die ALM-Labore führen eigenen Angaben zufolge rund 90 Prozent aller Corona-Tests durch. Die Testkapazität liege aktuell bei rund einer Million Tests. Die Auslastung der ALM-Labore zog laut einer Mitteilung vom Dienstag zuletzt deutlich an und liegt nun bei 75 Prozent.
14.14 Uhr: An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen sind bisher mehr als 1000 Reiserückkehrer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das geht aus Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums sowie der beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Westfalen-Lippe hervor. Insgesamt sind mit Stand Montag gut 65 000 Tests an den fünf Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund, Münster/Osnabrück und Weeze vorgenommen worden. Von den bis dahin vorliegenden 58 475 Befunden waren 1241 positiv. Das entspricht 2,1 Prozent. 8406 Befunde zu abgegebenen Test standen am Montag noch aus. Lesen Sie hier:
Corona-Risikogebiete: Für diese Länder gibt es Reisewarnungen
Allein am Flughafen Düsseldorf sind seit dem 24. Juli im neu geschaffenen Testzentrum für Reiserückkehrer beziehungsweise Einreisende aus ausländischen Risikogebieten fast 30.000 Menschen getestet worden, wie die KV Nordrhein am Mittwoch mitteilte. Hier waren von rund 22 900 vorliegenden Befunden 605 positiv gewesen. Das entspreche einer Quote von 2,6 Prozent. Aktuell seien am Flughafen Düsseldorf bis zu 40 Mitarbeiter täglich in zwei Schichten im Einsatz. Am Flughafen Weeze seien seit 3. August 490 Tests gemacht worden. Alle bisher vorliegenden 130 Befunde seien negativ.
Bund Deutscher Karneval gegen pauschale Absage von Veranstaltungen
12.20 Uhr: Der Bund Deutscher Karneval hält nichts von einer pauschalen Absage von Fastnachts- und Karnevalsveranstaltungen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie. „Jeder, der mit klarem Verstand die Situation einschätzt, ist sich darüber im Klaren, dass für 2021 die gewohnten Feier- und Veranstaltungsformen nicht vorstellbar sind“, teilte das Präsidium des Dachverbandes, der rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften vertritt, am Mittwoch mit.
Mit viel Kreativität und Ideenreichtum seien jedoch Karnevalisten und Fastnachter in den verschiedenen Regionen derzeit dabei, Feierformen zu entwickeln, die die Gesundheitsvorgaben beachteten und bisher nicht denkbar oder technisch möglich gewesen seien. „Diese Entwicklung durch Absage/Untersagung pauschal abzuwürgen, wäre politisch nicht klug! Denn noch immer gilt auch für den Karneval: Not macht erfinderisch!“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich wegen der Corona-Pandemie skeptisch geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden kann.„Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es“, wurde Spahn von der „Rheinischen Post“ zitiert.
11.44 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor.
Höher lag die Zahl zuletzt am 1. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: „Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.“
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