Bundestagswahl 2021: Scholz wird SPD-Kanzlerkandidat - Politik

Bundestagswahl 2021: Scholz wird SPD-Kanzlerkandidat – Politik

Die SPD-Spitze hat Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten nominiert. Das teilte Scholz auf Twitter mit.

SPD-Chefin Saskia Esken freute sich über die Benennung von Scholz. Mit Scholz sei man ein „gutes Team“. Der habe den „Kanzler-Wumms“, schrieb Esken auf Twitter, die gemeinsam mit Norbert Walter-Borjans die Partei führt.

Walter-Borjans schrieb auf dem Kurznachrichtendienst, dass er und Esken in den vergangenen acht Monaten seit ihrer Wahl zur Parteispitze mit Scholz eng zusammengearbeitet hätten. „In dieser engen Zusammenarbeit haben wir Olaf Scholz als einen verlässlichen und am Team orientierten Partner erlebt, der für sozialdemokratische Politik für dieses Land kämpfen kann und will und der mit uns die Vision einer gerechten Gesellschaft teilt.“

Die Nominierung von Scholz erfolgt nur einen Tag, nachdem die Parteichefs öffentlich gemacht hatten, dass die SPD für die kommenden Jahre ein „progressives Bündnis“ anstrebe, also auch für eine Koalition mit der Linken offen sei. Darin sei man sich mit Scholz sowie Bundestags-Fraktionschef Rolf Mützenich einig.

Die heutige Bekanntgabe der Entscheidung für Scholz kommt trotzdem insofern etwas überraschend, als SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil einem Medienbericht vom Samstag zufolge zwar angekündigt hatte, dass die Partei die erste sein wolle, die ihren Kandidaten aufstelle. Klingbeil hatte dabei aber auf den Spätsommer verwiesen.

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„Respektabel ist er, aber die Strategie erscheint noch rätselhaft“

Die ersten Reaktionen aus der Führung der eigenen Partei sind allenthalben zustimmend. Bundestags-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, der frühere Hamburger Bürgermeister Scholz habe als Länderregierungschef bewiesen, dass er „unser Land auch in schwierigen Zeiten führen“ könne.

„Wir stehen hinter Dir, Olaf Scholz!“, schrieb Außenminister Heiko Maas bei Twitter. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sprach von einem engen Team aus Partei, Fraktion, Regierung und Kandidat. „Wir sind bereit und ich hab richtig Bock auf Wahlkampf“, betonte er.

Auch Altkanzler Gerhard Schröder lobte Scholz als gute Wahl. „Die Nominierung von Olaf Scholz ist eine gute Entscheidung zur richtigen Zeit“, sagte er dem Handelsblatt.

Kritischere Stimmen sind aus den anderen Parteien zu hören. FDP-Chef Christian Lindner zeigte sich verwundert über das Koalitionsangebot der SPD-Spitze an die Linke und auf der anderen Seite die Nominierung von Scholz: „Respektabel ist er, aber die Strategie erscheint noch rätselhaft“, schrieb er auf Twitter. Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner teilte per Twitter mit: „Seine Nominierung kommt wenig überraschend und sehr früh.“ Er sei auf seine Ideen für eine sozial-ökologische Wende gespannt.

In Umfragen ist die SPD derzeit drittstärkste Kraft hinter Union und Grünen. Die Union hatte in der sogenannten Sonntagsfrage im ARD-Deutschlandtrend zuletzt 38 Prozent erreicht. Die Grünen kommen danach auf 18 und die SPD auf 15 Prozent.

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