Bundesliga-Überraschung: Stuttgarts Erfolgsgarantie spielt keine Rolle

Bundesliga-Überraschung: Stuttgarts Erfolgsgarantie spielt keine Rolle

Die Bundesliga-Überraschung
Die Stuttgarter Erfolgsgarantie spielt nicht mit

Von Emmanuel Schneider

Jung, wild – und erfolgreich? Der geförderte VfB Stuttgart macht sich zu Beginn dieser Bundesliga-Saison gut. Die Schwaben ärgern den FC Bayern und übertreffen Borussia Dortmund. Drei Manager, ein Veteran und eine Gruppe talentierter Leute sind für ihn entscheidend.

Wenn VfB-Stuttgarter Fans wirklich in Nostalgie baden wollen, zaubern sie eine der legendären Partys von 2003 oder 2007, als das Bad Cannstatt-Team in der Premier League spielte und um Titel kämpfte. Jetzt bereitet sich der Kader für 2020 darauf vor, eine neue Generation von „Jung und Wild“ einzuleiten, und mischt die Liga mit großartigem Fußball.

24 Tore, volle Offensive und siebter Platz in der Bundesliga-Tabelle – Stuttgart war bisher die Überraschung der Saison 20/21. Der Erfolg des neuen VfB hat viele Gesichter und lässt sich unter einem Motto zusammenfassen: Mut. Trainer Pellegrino Matarazzo wiederholt seinen Ansatz wie ein Mantra: „Wir wollen mit Mut spielen“. Es kann zu einem 2: 3-Bankrott gegen Freiburg führen, wie zu Beginn der Meisterschaft – oder zu einem 5: 1-Abbau der Finalistin Borussia Dortmund. Bisher wurde der VfB vor allem für seinen mutigen Spielstil mit viel Druck ausgezeichnet.

Stuttgarter Trainer Pellegrino Matarazzo ist vor Spielbeginn im Stadion.  Foto: Tom Weller / dpa / Archivbild

Matarazzo überzeugt.

(Foto: Tom Weller / dpa / Archivbild)

Junge Leute wie Silas Wamangituka (21) und Tanguy Coulibaly (19) gedeihen unter dem studierten Mathematiker Matarazzo wirklich gut. Statistiken zeigen, wie jung und wild der VfB ist: Der 43-jährige Trainer schickte die zweitjüngste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte von Stuttgart auf das Spielfeld gegen Dortmund. In der laufenden Saison ist der VfB mit 23,8 Jahren durchschnittlich die jüngste Mannschaft der Liga.

Mislintat Beinschienen

Das Herzstück der Mannschaft ist die Offensive, derzeit die zweitbeste in der Liga. Matarazzo selbst ist begeistert. „Das Potenzial ist bei Silas und vielen anderen Spielern grenzenlos“, sagte der Trainer. „Wir machen sehr gute Schritte in einem guten Tempo. Wir haben ein enormes Maß an Training und Engagement. Dies ist der Grund, warum wir so schnell vorankommen.“

Vor langer Zeit waren „junge und wilde“ Menschen im Süden begeistert. Das Team um Trainer Felix Magath ist die erste Generation, die 2003 mit jungen Stars wie Timo Hildebrand, Philipp Lahm, Kevin Kuranyi und Alexander Hleb in die Königsklasse eilte. Vier Jahre später wurde eine neue Formation von Junge Wilder geboren, angeführt von Mario Gomez, Sami Khedira und Serdar Tasci. Nach einem kurzen Zwischengipfel im Jahr 2009 folgte der tiefe Crash, zweimal sogar in der zweiten Klasse. Es gab noch viel Talent in der Jugend, aber sie verließen den Verein, wie Timo Werner kurz nach ihrem Profidebüt oder wie Serge Gnabry und Joshua Kimmich auch als junge Spieler.

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Mislintat weiß offensichtlich genau, was er tut.

(Foto: Pressefoto Bauman / Hansjürgen Bri)

Im Gegensatz zu den 2000er Jahren ist diesmal nicht der Nachwuchs für die Genesung verantwortlich, sondern insbesondere die hervorragende Fleckenbildung. Das Hoch des VfB kann ohne Sven Mislintat nicht erklärt werden. Nachdem er in Dortmund „Diamond Eye“ getauft worden war, kam er im April 2019 nach seiner Zeit bei Arsenal FC nach Stuttgart. Der Job des Sportdirektors verlief alles andere als gut: Vor einem Jahr entließ er Trainer Tim Walter, den dritten Platz in der zweiten Liga, da die Aufstiegschancen zu sinken schienen und er sich auf Matarazzo verließ.

Fast keine Zeit, sich zu „verbrüdern“

Es gab immer die Unterstützung seines Chefs – Thomas Hitzlsperger, der in kürzester Zeit vom Direktor des Young Talent Center zum Vorstandsvorsitzenden befördert wurde. Hitzlsperger symbolisiert den neuen Stil und Teamgeist beim VfB. Er setzte Mislintat als starken Mann neben sich ein und vertraute der Planung seines Teams. Wamangituka brachte den VfB aus der französischen Zweitliga (Paris FC) nach Neckar und Coulibaly aus der U19 aus Paris St. Germain. Der mächtige Wataru Endo kam aus Belgien, vom VV St. Truiden. Wamangituka ist einzigartig für das schnelle Angriffsspiel des VfB, und was oft als schlaksig empfunden wird, bedeutet für den Gegner oft harte Arbeit auf der defensiven Seite.

Neben Daniel Didavi (30 Jahre) ist Gonzalo Castro (33 Jahre) für die Erfahrung mit so vielen jungen Menschen verantwortlich. Der Veteran hat in seiner Karriere viel gesehen und in Leverkusen, Dortmund, für das DFB-Team gespielt. Derzeit erlebt er seinen dritten Frühling in Stuttgart. Die Spuren der früheren „jungen und wilden“ Generationen sind jedoch wichtig: Ihre Vorgänger befanden sich in der Champions League oder gewannen auf sensationelle Weise den Meistertitel. Die Edition 3.0 ist noch weit entfernt, also kurz nach dem Hochfahren.

RTL.de.

Dieser Text stammt zuerst von meinen Kollegen bei rtl.de. veröffentlicht.

Für die Schwaben, die traditionell eine Vorliebe für „Brüderlichkeit“ haben (Hochdeutsch: Stöhnen, Stöhnen), gibt es eigentlich nur zwei kleine Gründe für eine akute Brüderlichkeit. Einerseits kann dieser Erfolg nicht mit den Fans im Stadion gefeiert werden, andererseits – vielleicht weil die Fans abwesend sind – hat es zu Hause noch keinen Sieg gegeben. Aber zumindest letzteres kann gegen den 1. FC Union sein (20:30 Uhr im Live-Ticker ntv.de) schon ändern.

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