Amini: Kampf unter BVB-Talenten war „skrupellos“ – „Jeder für sich selbst da“

Amini: Kampf unter BVB-Talenten war „skrupellos“ – „Jeder für sich selbst da“

„Wagner bekam, was er wollte“ 

Als Mustafa Amini 2012 im Alter von 19 Jahren von den Central Coast Mariners zu Borussia Dortmund wechselte, galt er als eines der größten Talente Australiens. Drei Jahre später verließ der zentrale Mittelfeldspieler die Schwarz-Gelben ohne einen einzigen Profieinsatz – und rechnet nun mit seinen Ex-Kollegen und dem System im BVB-Nachwuchs ab.

„Wir hatten eine großartige Mannschaft mit Spielern wie Jonas Hofmann oder Kerem Demirbay“, erzählt der 27-Jährige über die damalige Reserve der Dortmunder im Interview mit „Spox und Goal“. Nachdem Amini die Saisonvorbereitung größtenteils bei den Profis absolviert hatte, benötigte er bei den Amateuren zunächst eine gewisse Anlaufzeit und „fand es sogar schwieriger, in der zweiten Mannschaft zu spielen.“


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Grund dafür sei besonders der Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders gewesen. „Es gab viele junge Spieler, die ebenfalls um den Sprung in die erste Mannschaft kämpften. (…) Es war skrupellos und schien eher so, als sei jeder für sich selbst da. Ich glaube, das ist der Grund, weshalb die zweite Mannschaft nie erfolgreich gewesen ist“, kritisiert Amini.

„Ich will nicht urteilen, aber wenn man spielen möchte, hilft es natürlich, Deutscher zu sein. (…) Jeder Einzelne kämpft darum, in der Bundesliga zu spielen. Wenn man Stürmer ist, hofft man, dass dein Rivale auf dieser Position nicht trifft. Es herrschte ein starker Wettbewerbsgedanke, weil sich jeder in den Blickpunkt der Profis spielen wollte.“

Ex-BVB-Talent Amini: Wagner setzte um vier Uhr morgens Bergläufe an

In drei Jahren bei der Borussia-Reserve kam Amini zu 57 Einsätzen (drei Tore, fünf Vorlagen) in der 3. Liga. Nach Platz 16 und 14 folgte unter Trainer David Wagner in seiner letzten Saison der Abstieg in die Regionalliga. Der heutige Schalke 04-Coach sei dem Australier dennoch positiv in Erinnerung geblieben, wenngleich er „sehr streng“ war.

„Er sorgte dafür, dass er bekam, was er wollte. Ich erinnere mich noch, wie wir ein Freundschaftsspiel gegen einen Viert- oder Fünftligist verloren haben. Am nächsten Tag mussten wir bereits um vier Uhr morgens auf dem Trainingsplatz sein. Dort machten wir dann anderthalb Stunden lang Bergläufe mit Medizinbällen“, so Amini.


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Wagner war es auch, der den Rechtsfuß, der aufgrund seiner roten Haare „Pumuckl“ gerufen wurde, beinahe schon nach ein paar Wochen vom Hof gejagt hätte: „In einem meiner ersten Spiele für die U23 gegen Preußen Münster wurde ich eingewechselt. In der Schlussphase machte ich einen Fehler, wir verloren das Spiel und Wagner schrie mich auf dem Platz an. Am nächsten Tag sagte er, dass es für mich schwer werden könnte, weil ich Australier bin und die deutsche Kultur nicht gewohnt bin. Ich bin aber geblieben und habe mich im dritten Jahr unter ihm durchgesetzt.“

2015 lief sein Vertrag in Dortmund aus, Gespräche über eine Verlängerung habe es laut Amini gar nicht erst gegeben, da „es an der Zeit war, den nächsten Schritt zu gehen.“ Dieser führte ihn zu Randers FC nach Dänemark. Bis vor kurzem stand der Mittelfeldmann in der Superligaen bei Randers und Aarhus GF unter Vertrag, am 30. Juni endete dieser. Wohin es ihn als nächstes führt, sei „aktuell schwer zu sagen“, das Ziel aber seit jeher unverändert: „Mein Traum ist es, eines Tages in der Bundesliga zu spielen.“

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