Amerikanische Wahl: So ist es in den umstrittenen Staaten

Amerikanische Wahl: So ist es in den umstrittenen Staaten

Wurde der Gewinner der US-Wahlen bereits ermittelt oder kann sich das Blatt noch wenden? In mehreren Staaten wird noch gezählt. Wie ist die aktuelle Situation? Ein Überblick.

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten ist noch weit entfernt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem aktuellen Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden dauert seit Tagen an. 270 Wähler werden benötigt, um das Weiße Haus zu betreten – Biden hat derzeit 253 und Trump 214. In fünf Staaten, die für die Wahl entscheidend sein könnten, geht die Bilanz weiter – und überall wird es ein sehr enges Ergebnis sein.

Pennsylvania

Die Ausgangssituation: Pennsylvania wurde bereits vor der Wahl als Schlüssel zu Bidens Erfolg angesehen. 20 Wähler stehen hier zur Verfügung. Im Jahr 2016 gewann Donald Trump es zur Überraschung der Wahlforscher.

Der Stall: Zu Beginn der Zählung lag Trump mit über 700.000 Stimmen immer noch an der Spitze, und dann holte Biden ihn ein. Derzeit liegt der Demokrat nach 96% der Stimmen etwa 0,5 Prozentpunkte vor dem amtierenden republikanischen Präsidenten – ein Vorsprung von mehr als 28.800 Stimmen. Bis gestern konnten noch Stimmzettel mit einem Poststempel am oder vor dem Wahltag für die Zählung angenommen werden. Die Wahlverwaltung sagte, die endgültige Bilanz könne Tage dauern. Der Oberste Gerichtshof befahl Pennsylvania, die nach 20.00 Uhr am Wahltag eingegangenen Mail-In-Stimmen von anderen Stimmzetteln zu trennen. Wenn die Differenz zwischen den beiden Kandidaten am Ende der Zählung nur 0,5 Prozentpunkte oder weniger beträgt, verlangt das Wahlgesetz von Pennsylvania eine automatische Nachzählung.

Die Tendenz: Bidens Lager kann hoffen, Pennsylvania zu gewinnen – wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt und die überwiegende Mehrheit der verbleibenden Mail-In-Stimmen an den demokratischen Kandidaten geht. Mit den 20 Wählern hätte Biden dann die notwendige Mehrheit.

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Georgia

Die Ausgangssituation: Georgia ist kein klassischer „Swing-Staat“ – die Demokraten haben hier zuletzt 1992 gewonnen. 2016 lag Trumps Vorsprung vor Clinton bei komfortablen 50,4% bis 45,3%. Dies entspricht ungefähr 16 Wählern.

Der Stall: 99% der Stimmzettel wurden bereits gezählt. Auch hier war Trump zunächst an der Spitze, aber die Führung schmolz während der Zählung weiter. In der Zwischenzeit hat Biden seinen Vorsprung auf mehr als 7.000 Stimmen ausgebaut. Laut Außenminister Brad Raffensberger ist auch hier eine Nachzählung wahrscheinlich, da die Kluft zwischen Biden und Trump immer noch so gering ist. Es könnte bis Ende November dauern.

Die Tendenz: Es könnte ein knapper Sieg für Biden sein, aber es würde nicht ausreichen, um die 270 Wähler zu knacken. Der Punkt ist, wenn Biden gewinnt, kann Trump nur ein Unentschieden unter den Wählern bekommen.

North Carolina

Die Ausgangssituation: Die Wähler des Staates hatten in der Vergangenheit fast immer Republikaner gewählt – 2016 lag Trumps Vorsprung vor Hillary Clinton hier bei 3,7%. 15 Wähler stehen hier zur Verfügung.

Der Stall: Im Ostküstenstaat führt Trump mit mehr als 76.000 Stimmen, die Biden kaum einholen kann. Bisher wurden 98% der Stimmen gezählt. Besonderheit in North Carolina: Hier werden Briefstimmen gezählt, die vor dem 12. November eingehen – neun Tage nach dem Wahltag. Ein Ergebnis wird daher erst nächste Woche erwartet.

Die Tendenz: North Carolina sollte zu Trump zurückkehren.

Arizona

Die Ausgangssituation: Die Wähler in Arizona haben in der Vergangenheit fast immer zuverlässig für den republikanischen Kandidaten gestimmt – erst 1996 gewann Bill Clinton für die Demokraten im südlichen Bundesstaat. Die Bevölkerungsstruktur von Arizona ändert sich jedoch dramatisch – mit Neuankömmlingen aus Kalifornien und einem Anstieg des Anteils der Bevölkerung mit familiären Wurzeln in Lateinamerika. Arizona schickt elf Wähler an das Electoral College.

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Der Stall: Fox Television und die AP News Agency schlugen den Staat früh in der Wahlnacht gegen Biden. Die anderen Medien hielten sich zurück. Während der Zählung holte Trump auf, aber Biden führt derzeit mit rund 30.000 Stimmen. 97% der Stimmzettel werden gezählt. Mehr als 40.000 vorläufige Stimmzettel gehören zu den noch zu zählenden. Diese müssen zunächst geprüft werden, ob sie stimmberechtigt sind und ob die Stimmen zugelassen werden können. Außenministerin Katie Hobbs sagte gegenüber CNN, dass das Zählen dieser Zettel bis Mittwoch dauern sollte.

Die Tendenz: Trump ist Biden etwas näher gekommen und könnte noch aufholen. Wenn Biden gewonnen hätte, hätte er auch diesen Zustand geändert.

Nevada

Die Ausgangssituation: Nevada ging bei den letzten Wahlen zu den Demokraten und dann zu den Republikanern. Seit 2008 haben die Demokraten jedoch konsequent gewonnen. Nevada hat sechs Wähler.

Der Stall: Im westlichen Bundesstaat – mit der Glücksspielhochburg Las Vegas – führt Biden derzeit mit etwas mehr als 22.600 Stimmen, was einem Vorsprung von 1,8 Prozentpunkten entspricht. 93 Prozent der Stimmzettel werden gezählt.

Die Tendenz: Im Moment sieht Biden nach einem knappen Sieg aus.

Tagesschau24 berichtete am 6. November 2020 um 11:00 Uhr über dieses Thema.


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